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Marcello Dudovich (1878-1962)

1878 Marcello Dudovich wird am 21. März in Triest geboren. Er ist der dritte der vier Kinder von Antonio Dudovich und seiner Frau Elisa, née Cadorin. Seine Geschwister sind Maria, Itala und Manlio.

1893/1894 Er besucht die Königliche Schule in Triest. Seine Schulleistung ist nicht gut; nur im Zeichnen bekommt er hervorragende Noten. In seinem Tagebuch schreibt er: ?In der Schule begeisterte ich mich für nichts. Als ich noch ein kleines Kind war, begann ich zu zeichnen. Ich zeichnete in Schulheften, an die Wände, am Rand des Tageszeitungen. Einmal zeichnete ich auch auf einem Laken, das meine Mutter zum Trocknen aufgehängt hatte. Sie gab mir eine Ohrfeige ?. Ich bestand keine Prüfungen. [?.] Im Unterricht zeichnete ich große und kleine Figuren auf allen weißen Blättern, die ich finden konnte ?.?

Sein Vetter Guido Grimani stellt ihn im ?Circolo Culturale Triestino? (?Kulturverein von Triest?) vor, wo er mit den leitenden Persönlichkeiten des Triestiner Kulturlebens einen Kontakt herstellt; unter ihnen, Eugenio Scomparini (Triest 1845-1913) und Arturo Rietti (Triest 1836-1943). Triest ist zur Zeit für die europäische Kultur besonders empfänglich; viele Stadtbewohner sind ausländischer Herkunft, deshalb mehr empfänglich für das, was anderswo in Europa geschrieben und veröffentlicht wird. In diesen Jahren setzt sich die Sezession durch: Viele in Triest lebende Künstler lehnen die Venezianische Malerschule ab und folgen dem robusten Realismus von Franz von Lenbach und Max Liebermann, die dichte und vibrierende Pinselstriche benutzen.

Der junge Dudovich bewundert den Münchner Realismus, und beginnt sich über sich selbst als Künstler klar zu sein.

1895/1896 Erste Reise nach München. Er besucht die Kunstakademie, nimmt Aktunterricht und interessiert sich für die angewandten Künste. In einem Brief an seine Eltern schreibt er:

?Ich werde für immer an diese wunderbare Stadt denken als die Stadt, wo meine Berufung zur Malerei und meine jugendliche Begeisterung bekräftigt wurden. Hier lernte ich die echte Bedeutung von Zeichnen und Form; nur jetzt begreife ich die Linie, die Geist und Hand verbindet [?.] Meiner Meinung nach sind Franz von Stuck und Arnold Böcklin das, was Tintoretto und Veronese für die italienische Malerei des 16. Jhts waren.?

Nach seiner Münchner Erfahrung wird Dudovich seinen Weg finden, und sich den europäischen Sezessionisten nähern. Er wird vor allem von allen zeitgenössischen deutschen Künstlern beeinflußt, wie Max Klinger, E. Liebermann, und W. Leistikov. Zusammen mit Berlin, München ist zur Zeit ein wichtiges Zentrum der kulturellen Avantgarde Mitteleuropas;

http://www.marcellodudovich.it/